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Die Bergziegenprüfung ist bestanden, der Sommer kann kommen!

Voilà – es ist vollbracht! Nach mehreren Trainingslagern in den Bergen, auf den Bergen und am Fuße der Berge sowie in diversen Mittelgebirgs-Hügelklassen und im Innenleben von Literatur-Schreibtischbergen habe ich meine erste offizielle Bergziegenprüfung nun bestanden – und das trotz so mancher Kopfkarussellrundfahrten und noch immer lädierten Lungenflügeln….(noch) nicht zu fassen!

An dieser Stelle sei ein herzliches Dankeschön meinen beiden überaus ambitionierten Kollegen gesagt, die mir mehr zugetraut haben als ich mir selbst und die mir mehr als einmal einen freundschaftlichen Anstups gaben (zum Glück nur im übertragenen Sinne) und nicht müde wurden, meinem Köpfchen auch zum 384. Mal den Umgang mit einem Kompass zu erklären. Nicht nur mein Orientierungssinn bedankt sich dafür. Ebenso ein großes Danke allen anderen, die so viel Rückenwind in den letzten Tagen gen Allgäu geschickt haben! 🙂

Bei gefühlten 24-Stunden-Dauer-Lerntagen während der Ausbildungswoche habe ich sage und knipse nur eine handvoll Bilder gemacht – das will was heißen! (Diese Bilder müssen natürlich unbedingt in diese Ausgabe, für Qualität diesmal keinerlei Gewähr, ihr seht es mir nach!). Gott sei Dank ist auch der Humor gegen Ende der Woche wieder zurückgekehrt – und so gibt es hier einen kleinen Rückblick:

  • Als mehr oder weniger einziges Nordlicht inmitten von Bayern, Schwaben, Franken und Co. sollte ein Sprachkurs grundlegender Bestandteil jeder Ausbildungswoche sein. Jenseits des Weißwurstäquators soll frau sich auf die Schnelle zurechtfinden….griaß di!
  • Wolkige Abendeinheit mit Cumulus congestus, Nimbostratus, Cirrocumulus und Co – da haste das Wolkenchaos, willkommen im Ratespiel! Zum Glück haben in den eigenen hinteren Hirnwindungen doch noch ein paar Überbleibsel eines Latein-LKs überlebt, die die Trefferquote leicht erhöhen.
  • Wolkenkurzfazit: Federnde schwebende Schäfchen sind ok, bei nahender Kaltfront bleibst du besser im Haus und isst Kaiserschmarrn. Keine Diskussion.
  • Der Kompass und ich – rückwärts und seitlich einschneiden. Und oben ähm nördlich und sowieso und überhaupt. Und selbst wenn frau den Planzeiger zur Hand hat, will das nicht heißen, dass auch ein Plan da ist. Und was sind schon zwei Kartenmillimeter unter Wanderkolleg*innen so lange der Maßstab passt?
  • Paradedisziplin Natur- und Umweltbildung. So lange es seeeeehr eindeutig und markant blüht, geht der Punkt auf mein Konto. Nach dieser Woche hat sich mir zumindest die Orchideenwelt soweit erschlossen, dass wir uns halbwegs ohne Buch beim Vornamen begrüßen können. Sogar international, dem Türkenbund sei dank! Die Gras- und Gedönsfamilie bekommt auf die nächsten Jahre hin gesehen noch eine bis mehrere Chancen, lateinische Vor- und Zunamen sind dabei allerdings grundsätzlich ausgeschlossen.
  • Diese blumige Paradedisziplin kann nur noch von der Tierwelt geschlagen werden, da schlägt das Herz der Vegetarierin höher! Erkenntnis der Woche: Gämsen tragen Maske – und das mit Stil und ganzjährig, auch außerhalb von Pandemiezeiten. Zum Glück ging die Prüfungsfrage bezüglich Lebendgewicht und Speisekarte an mir vorüber….
  • Auch der beste Bergkäse kann im Rucksack bei diesen Temperaturen nicht spurlos mitgetragen werden. So gibt’s auf dem Gipfel halt Kochkäse. Wenn anders, so doch auch lecker.
  • Und wenn wir gerade beim Speiseplan sind: Auf diese Bergwoche folgt definitiv eine Müsliriegel-Abstinenz! Der Bedarf ist für die nächsten Wochen mehr als gedeckt.
  • Laut Ausbildungsleitung befinden wir uns mitten in der Welt der kleinen Allgäuer Grashügel. Die Betonung liegt auf „klein“. Unabhängig von Gras, Geröll oder Schrofen – die feinen tausend Höhenmeter im Aufstieg (ganz geschweige vom Abstieg) spüren die Füße am Ende des Tages trotzdem. Bei diesen Sommertemperaturen sowieso.
  • Rautek-Griff, Stocktrage und Hubschrauber-Einweisung will geübt sein – und schon im Üben hofft frau, dass dies eine bloße Theorie bleibt und im Unterwegssein nie gebraucht werden muss.
  • Prüfungstechnisch reicht es jetzt vorerst mal wieder für einige Zeit. Definitiv. Daran ändert auch ein bayrisches Nach-Prüfungs-Bier am Lagerfeuer nichts.

Fazit: In sieben Tagen hat auch das Nordlicht bewiesen, dass es kein Konditionsschwammerl ist…die nächste Bergtour kann kommen!

Mit dieser Ausgabe der lebens.verbunden-Post verabschiede ich mich nun in eine sommerliche Pause, in der mein Köpfchen sich sortieren und neue Ideen sammeln kann. Anbei gibt’s noch einige Impressionen aus der Ausstellung „Alltagsmenschen“, die mir per Zufall bei einem Besuch in Koblenz begegnet sind….vielleicht findet ihr euch ja wieder? 🙂

Ich wünsche euch schöne Sommertage, ob mitten im Alltag oder in allen Tagen, ob zuhause oder unterwegs; sucht Euch ein schattiges Plätzchen und bewahrt einen kühlen Kopf.

Bleibt wohlauf und dem Leben verbunden!

Judith

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