Gesegnete und hoffnungsfrohe Weihnachten!
Ein weiteres so anderes Jahr neigt sich langsam seinem Ende zu – und der Nachmittag des Heiligen Abend lädt nach dem Wohnungsputz dazu ein, nun auch langsam innerlich zur Ruhe zu kommen und den eigenen Gedanken noch ein wenig nachzuhängen. Dass wir nun ein zweites Weihnachtsfest unter diesen Pandemiebedingungen feiern, fühlt sich für mich immer noch ein wenig seltsam an. In diesen letzten Tagen des zu Ende gehenden Jahres fühle ich mich manchmal einfach (pandemie-)müde und kraftlos, wünsche mir mehr Normalität und Gelassenheit zurück, sehne mich nach einem Alltag ohne Videokonferenzen, mit unbeschwertem Musizieren und geselligen Treffen. Zugleich spüre ich immer mehr, dass ein „Zurück zum alten Gewohnten“ an vielen Punkten einfach nicht mehr geht, dass es überall Wandlung und Veränderung braucht – auch bei mir und in mir selbst. Und vielleicht ist gerade das die eigentliche Aufgabe und größte Herausforderung des Lebens:
“…wandernd sich wandeln und immer wieder ausziehen, um die Heimat zu finden, die mehr ist als ein Zelt am Pilgerweg.”
Karl Rahner
In Bergwochen und im gemeinsamen Unterwegssein darf ich diese wandernde Wandlung ansatzweise erfahren und ahne leise, was alles möglich sein kann; was in mir drin in Bewegung kommt, wenn ich einfach loslaufe; welch innere Freiheit ich spüre – und dass meine Füße mich manches Mal weitertragen als ich denke. Dankbar bin ich für diese pilgernden Auszeiten, die in diesem Jahr trotz allem möglich waren und mich u.a. in die Schweizer und Montafoner Bergwelt geführt haben. Mindestens ebenso dankbar bin ich für Freundschaften, für die Begegnungen im zurückliegenden Jahr, für Telefonate und Musikstunden, für Briefe und Karten, die in diesen anderen Zeiten ermutigen (und in der zurückliegenden Woche Tag für Tag meinen Briefkasten bis an den Rand gefüllt haben :)), das Herz erfreuen und Halt geben, die von Hoffnung und (Lebens)Verbundenheit erzählen, diese teilen und erfahrbar werden lassen. MERCI dafür!
Meinen persönlichen Weihnachtsmoment habe ich Mitte der Woche bei einem Morgenspaziergang vor und mit dem Sonnenaufgang erfahren. Die Wintersonnenwende ist vorüber, der kürzeste Tag des Jahres geschafft und der Winter hat mich eisig kalt begrüßt. Die Stille des Morgens, das wunderbare Farbenspiel am Himmel und das Staunen über den Sonnenaufgang, der sich ganz langsam seinen Weg über den Hügel bahnt, haben in mir eine leise Ahnung dessen wachsen lassen, was die Weihnachtsbotschaft verheißt: Hoffnung, Frieden und Leben.
Dankbar bin ich auch für die vielen Rückmeldungen zu lebens.verbunden, die mir neuen Aufwind geschenkt haben und in meinem Kopf neue Ideen sprudeln lassen. Und für die Wegbegleiter*innen, die bei den Wanderungen so viel Geduld mit mir hatten, wenn ich alle zwei Meter stehen bleiben musste, um noch ein Bild zu machen.
In den vergangenen Wochen haben unzählig viele Brieftauben Kalender durch halb Deutschland geflogen. Durch die Kalender-Benefizaktion sind bis heute mehr als 2.000 Euro zusammengekommen – ein herzliches Damkeschön an alle, die dies ermöglicht haben!
Und so verabschiede ich mich nun in ein paar stille Tage und wünsche Euch gesegnete Schritte in die Heilige Nacht hinein: