• ….los geht’s – das neue Jahr 2022 wartet!

    Ich hoffe, ihr habt frohmachende und schöne Weihnachtstage verbracht, die besondere Zeit zwischen den Jahren genossen und seid sanft im neuen Jahr 2022 angekommen. Was ein paar freie Tage doch beflügeln und neuen Aufwind schenken können! Fernab von Videokonferenzen und gefüllten E-Mail-Postfächern soll es doch tatsächlich auch noch ein ANDERES Leben geben (kaum zu glauben!) – und DAS habe ich in vollen Zügen genossen!

    Und wie? Na, ganz einfach:

    • gemütlich in den Tag hineinleben und mich treiben lassen ohne dass mein Kalender oder die Uhr den Tagesrhtyhmus bestimmen.
    • mich an so viel von Hand geschriebener Weihnachtspost erfreuen und die Zeilen mit Ruhe noch einmal lesen und nachklingen lassen.
    • ausgiebig die Zeit nutzen, um Briefe und Postkarten zu schreiben und somit die letzten Briefmarken aus dem alten Jahr aufzubrauchen.
    • mich mit lieben Menschen verabreden und nach langer Zeit ein Wiedersehen feiern und über das gemeinsame Waffelessen einfach mal die Zeit vergessen.
    • die wenigen Regenpausen nutzen, um draußen herumzuspazieren, frische Luft zu atmen und zu spüren, wie gut Bewegung nach dem feiertäglichen Essmarathon tut.

    …. der Franzose würde sagen: Savoir-vivre!

    Mein persönliches Highlight in diesen Tagen zwischen den Jahren: SCHAUKELN!

    Ja, es klingt vielleicht banal und auch ein bisschen verrückt, aber diese Viertelstunde auf der Schaukel fühlte sich an wie ein Mini-Urlaub – mit viel Schwung Anlauf nehmen, die Augen schließen, den Wind im Gesicht und in den Haaren spüren und einfach für einen Moment vom Alltag weltvergessen abheben!

    Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal auf einer Schaukel gesessen habe. In letzter Zeit besteht mein Job eher darin, mein Patenkind auf der Spielplatz-Schaukel anzuschaukeln und dem ziemlich bestimmten „Noch!Noch!“ aus dem kleinen Kindermund Folge zu leisten. „Noch!Noch!“ – so klang auch das kleine Kind in mir. Und ich habe verstanden.

    Also: „Noch!Noch!“ – weiten Freiraum unter den Füßen spüren und schon mit dem Schaukeln beginnen, bevor der Alltag mich einholt und die Gedanken im Köpfchen zu eng werden und sich im Kreis drehen.

    Mein Vorsatz für das neue Jahr?

    Definitiv mehr schaukeln, die Welt einfach mal ausschalten und regelmäßig vom Alltag abheben! 🙂

    … und dann gab es da nach so vielen regnerischen und grau-trüben Tagen doch noch unerwartet einen wunderschönen farbintensiven Sonnenuntergang am Neujahrsabend – wenn das mal nicht Zuversicht und Hoffnungsschimmer für das neue Jahr verheißt!

    In diesem Sinne wünsche ich Euch und all den Menschen, denen ihr Euch verbunden fühlt, alles Liebe und Gute für das neue Jahr 2022, viel Zuversicht und Vertrauen in das, was da kommen mag, Gesundheit und Seinen Segen und genügend weiten Raum unter euren Füßen, der Euch trägt und neue Möglichkeiten schafft!

    Bleibt wohlauf und dem Leben verbunden – und vergesst das Schaukeln nicht!

  • Gesegnete und hoffnungsfrohe Weihnachten!

    Ein weiteres so anderes Jahr neigt sich langsam seinem Ende zu – und der Nachmittag des Heiligen Abend lädt nach dem Wohnungsputz dazu ein, nun auch langsam innerlich zur Ruhe zu kommen und den eigenen Gedanken noch ein wenig nachzuhängen. Dass wir nun ein zweites Weihnachtsfest unter diesen Pandemiebedingungen feiern, fühlt sich für mich immer noch ein wenig seltsam an. In diesen letzten Tagen des zu Ende gehenden Jahres fühle ich mich manchmal einfach (pandemie-)müde und kraftlos, wünsche mir mehr Normalität und Gelassenheit zurück, sehne mich nach einem Alltag ohne Videokonferenzen, mit unbeschwertem Musizieren und geselligen Treffen. Zugleich spüre ich immer mehr, dass ein „Zurück zum alten Gewohnten“ an vielen Punkten einfach nicht mehr geht, dass es überall Wandlung und Veränderung braucht – auch bei mir und in mir selbst. Und vielleicht ist gerade das die eigentliche Aufgabe und größte Herausforderung des Lebens:

    “…wandernd sich wandeln und immer wieder ausziehen, um die Heimat zu finden, die mehr ist als ein Zelt am Pilgerweg.”

    Karl Rahner

    In Bergwochen und im gemeinsamen Unterwegssein darf ich diese wandernde Wandlung ansatzweise erfahren und ahne leise, was alles möglich sein kann; was in mir drin in Bewegung kommt, wenn ich einfach loslaufe; welch innere Freiheit ich spüre – und dass meine Füße mich manches Mal weitertragen als ich denke. Dankbar bin ich für diese pilgernden Auszeiten, die in diesem Jahr trotz allem möglich waren und mich u.a. in die Schweizer und Montafoner Bergwelt geführt haben. Mindestens ebenso dankbar bin ich für Freundschaften, für die Begegnungen im zurückliegenden Jahr, für Telefonate und Musikstunden, für Briefe und Karten, die in diesen anderen Zeiten ermutigen (und in der zurückliegenden Woche Tag für Tag meinen Briefkasten bis an den Rand gefüllt haben :)), das Herz erfreuen und Halt geben, die von Hoffnung und (Lebens)Verbundenheit erzählen, diese teilen und erfahrbar werden lassen. MERCI dafür!

    Meinen persönlichen Weihnachtsmoment habe ich Mitte der Woche bei einem Morgenspaziergang vor und mit dem Sonnenaufgang erfahren. Die Wintersonnenwende ist vorüber, der kürzeste Tag des Jahres geschafft und der Winter hat mich eisig kalt begrüßt. Die Stille des Morgens, das wunderbare Farbenspiel am Himmel und das Staunen über den Sonnenaufgang, der sich ganz langsam seinen Weg über den Hügel bahnt, haben in mir eine leise Ahnung dessen wachsen lassen, was die Weihnachtsbotschaft verheißt: Hoffnung, Frieden und Leben.

    Dankbar bin ich auch für die vielen Rückmeldungen zu lebens.verbunden, die mir neuen Aufwind geschenkt haben und in meinem Kopf neue Ideen sprudeln lassen. Und für die Wegbegleiter*innen, die bei den Wanderungen so viel Geduld mit mir hatten, wenn ich alle zwei Meter stehen bleiben musste, um noch ein Bild zu machen.

    In den vergangenen Wochen haben unzählig viele Brieftauben Kalender durch halb Deutschland geflogen. Durch die Kalender-Benefizaktion sind bis heute mehr als 2.000 Euro zusammengekommen – ein herzliches Damkeschön an alle, die dies ermöglicht haben!

    Und so verabschiede ich mich nun in ein paar stille Tage und wünsche Euch gesegnete Schritte in die Heilige Nacht hinein:

  • Der Advent ist da!

    Pünktlich zum ersten Adventswochenende hat Petrus die Höhenzüge des Hochwalds in ein zartes weißes Kleid gehüllt – welch eine Überraschung! Und was läge da näher, als den Advent mit einem ausgiebigen Spaziergang an der frischen Luft zu begrüßen? Also – warm einpacken, Wanderschuhe schnüren, Kamera schnappen und nichts wie raus!

    Ich kann Euch sagen – der Hochwald zeigt sich in seinem winterlichen Kleid noch einmal von einer besonderen Seite!

    Ja, ich gebe zu: Schnee in der Advents- und Weihnachtszeit hat den Charme von Postkartenkitsch, erzgebirgischer Seiffen-Oper und überladener Heimeligkeit. Aber gerade in diesem Jahr spüre ich, wie sehr mich diese weiße Pracht erfreut und meine Seele aufatmen lässt. Der Schnee liegt wie eine wärmende Decke über allem; Stille, Unberührtheit und ein sanfter Frieden gehen von ihm aus.

    Es tut gut, an diesem Adventsmorgen die Welt einmal auszuschalten und nur diese Stille und den leisen Frieden, der von der Natur ausgeht, zu genießen und in mir aufzunehmen; den Bildern aus den Nachrichten dieser Tage und der vergangenen Monate einen Morgen lang keinen Raum in meinem Kopf zu geben. Einfach tief durchzuatmen, die Kälte im Gesicht zu spüren und gedankenverloren durch den Schnee zu stapfen.

    Und im Gehen der leisen Ahnung und Sehnsucht in mir Raum zu geben, dass es werde; dass Veränderungen möglich sind, dass der Frieden doch das letzte Wort haben wird. Trotz allem. Oder gerade wegen allem.

    Und hier einige Impressionen von den schneebedeckten Hochwaldhöhen:

    Ich wünsche dir gesegnete Schritte durch den Advent – bleib‘ wohlauf und dem Leben verbunden!

  • Das schmeckt nach Mee(h)r!

    Fünf Tage Auszeit unter Segeln an Bord der Tijdgeest – das schmeckt definitiv nach Mee(h)r!

    Bei ordentlich Windstärke unterwegs – nur Fliegen ist schöner! 🙂

    …. und dann muss man ja auch noch Zeit haben,

    einfach dazusitzen und vor sich hinzuschauen,

    den Wind im Gesicht zu spüren und die Gedanken auf Reisen zu schicken,

    den Blick über die Weite des Meeres ziehen zu lassen und das Rauschen der Wellen zu hören,

    tief durchzuatmen, die inneren Knoten zu lösen und Freiraum zu spüren,

    zu träumen, zu schweigen, zu danken,

    lebensverbunden im Hier und Jetzt zu sein.

  • lebens.verbundene Bergmomente

    “Viele Wege führen zu Gott, einer geht über die Berge.”

    Reinhold Stecher

    So lässt sich wohl eine Woche Schweizer Bergzeit in einem Satz zusammenfassen. Umgeben von zahlreichen 3000er-Gipfeln und Gletschern hat es mich wieder mal für eine Woche in die Weite der Berge gezogen. Eine kleine humorvolle und erkenntnisreiche Rückschau in Wort und Bild findet ihr hier:

    • Essen gehen bekommt in den Bergen eine ziemlich hohe wortwörtliche Bedeutung. Und wenn die Heidelbeeren mal wieder länger im Ofen brauchen, schmeckt auch der Apfelkuchen…..mit Schlag bitte!
    • Alpines Lernen, Teil I: Wortbilder helfen! Beim Laufen über den Nasen…..ähm Bergrücken kann frau auch schon mal die Nase laufen.
    • Ein Päuschen mit Aussicht in Ehren kann frau nicht verwehren.
    • Kompassübungen – Erkenntnisse:
      • Der Kompass, (fast) immer ein Ass im Rucksack! Für was so ein Steintisch nicht alles herhalten muss, Übung macht die Meisterin.
      • Wo, bitteschön, geht’s hier zur Orientierung?
      • Hilfslinien waren im Musikunterricht auch schon nur so semi….
      • Seitlich einschneiden klingt wie rückwärts einparken. Fühlt sich auch so an. Zumindest im Köpfchen.
      • …..darauf noch ein Murmeltierpfiff!
    • Trocken-Toilette – auch eine Erfahrung. In mehrerlei Hinsicht.
    • Ein Gletscher plätschert. Zum Glück war frau vorher nochmal auf’m Trocken-WC….
    • 3000 Höhenmeter – und nicht nur die Lungenbläschen laufen auf Hochtouren!
    • Obacht, Gletscherspalten! Immer schön den blauen Stangen nach, denn: Kneip(p)en ist erst heute Abend angesagt.
    • Rauschende Gletscherwasser beleben neblig-sprühend nach einem langen Wandertag und bringen nicht nur den Lockenkopf in Schwung…..einfach berauschend!
    • Unzählig viele Rinnsale und Bäche von abtauenden Gletschern bringen frau ganz schön ins Nachdenken. Der Klimawandel ist deutlich sichtbar und hörbar. “Alle meine Quellen entspringen in dir” – wie lange noch?
    • Heutiger Tageskalorienverbrauch: 27040 kcal. Entspricht ungefähr der gleichen Anzahl Pommes.
    • Wenn frau Kreislauf hat, muss sie dann eigentlich im Kreis laufen?
    • Zwischenstopp auf dem Spielboden: Das Murmeli, das Murmeli! Können Murmelis eigentlich an Überfütterung sterben? Oder verlängert sich deren Winterschlaf automatisch um x Futtereinheiten? Letzteres – eine durchaus sympathische Vorstellung!
    • Wandernd klettern,wo Steinböcke zuhause sind – ein Träumchen!
    • Den ersten Gipfel des Tages kann frau auch schon mal um 11 Uhr erreichen. Also Berggipfel. So manches andere hier ist auch der Gipfel.
    • Beim Abstieg machen sich endlich auch die Gliedmaße eines laufenden 1,85m nützlich. Erst recht beim Klettern können Arme und Beine hilfreich sein. Und der Po erst!
    • Abstieg geschafft – wo bitteschön geht’s zur nächsten Hütte? Ein Kuchen geht immer noch. Der ist kalorientechnisch auch hart verdient.

    Fazit:

    MÜDE.
    GESEGNET.
    GLÜCKSSATT.
    UNENDLICH DANKBAR.

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  • Montafoner Berg.Zeit

    „Ich gebe Euch wieder Zukunft und Hoffnung.“

    — Jeremia 29,11

    Nach einer Woche Montafoner Höhenbergluft haben mich nun die tieferen Talgefilde wieder. An die Alltagsluft hier unten muss ich mich erst wieder gewöhnen – und nach so vielen Wandermetern in Bergschuhen will auch das Barfußlaufen wieder neu gelernt werden. Die Auszeit in der Stille und in der Weite der Berge hat gut getan und nicht nur meine Füße, sondern auch Herz und Kopf auf Wanderschaft gehen lassen – diesmal sogar blasenfrei (zumindest die Füße). Und so manche Hütteneinkehr und gefühlte mehrere tausend Kilokalorien Kaiserschmarrn haben für die nötige Erdhaftung beim Bergabstieg gesorgt.

    In mir drin klingen diese Tage nach und so viele Eindrücke, Gedanken und Ideen müssen sich erst einmal setzen. Ein wenig herzklopfende Unruhe bleibt während Weitblicke und Innenblicke sich sortieren und sich nach und nach zu neuen Bildern zusammenfügen. Dankbarkeit wächst und die tiefe Erfahrung eines Stücks mehr an Lebens.Verbundenheit lässt sich erahnen.

    Und wo die Worte fehlen, sprechen Bilder für sich:

  • Die Montafoner Bergwelt ruft!

    Endlich, endlich ist es soweit! Nach Monaten des Wartens und des Hoffens fahre ich nun zu Wanderexerzitien in die Montafoner Bergwelt. Seit Tagen wächst die Vorfreude – und ebenso das große Gepäckchaos auf dem Wohnzimmerboden: Klamotten für alle Wetterlagen von Sonne bis Schnee, geschätzte zwei Kilo Müsliriegel für alle Höhenmeterlebenslagen, Unmengen an Kleinzeugs von Blasenpflaster über Sonnencreme bis hin zum Regenschirm und natürlich Kamera, Stift & Heft, damit meine Gedanken einen Landeplatz finden dürfen. Bleibt – wie immer – die große Frage zum Schluss: Wie passt all das in den Rucksack rein? Noch setze ich auf die jahrelange Erfahrung in Sachen Rucksack-Tetrisspiel-Packtechnik. Mal gespannt, ob es denn auch diesmal klappen wird. 🙂

    Und inmitten all der Packfragen steigt die Aufregung, das Herz tanzt fröhlich und Geist und Seele freuen sich auf eine Auszeit in den Bergen, auf Stille und Mehr-Zeit, auf Weitblicke und Innenblicke … in diesem Sinne: Berg Heil!